1990 bis 2023

33 Jahre sind genug ;-)

33 Jahre syntel-studio waren schön, aber nun reicht es auch. Überwiegend begegnete ich Musikerinnen, Musikern .. Menschen, mit denen eine tolle Zusammenarbeit klappte. Die wenigen Ausnahmen dämpfen kaum; weder die Zufriedenheit noch die Dankbarkeit noch die Anerkennung einander.

Alle, die mir ihre Instrumenten-Klänge, Gesang und andere Künste anvertraut haben, bleiben in meiner Erinnerung. Immer wieder bekam ich Lob für meine Arbeit. Besonders geschätzt wurde die Ruhe und Geduld, mit der ich meine Arbeit machte und Probleme löste. Schon kurz nach Beginn meiner (zuerst) Live-Arbeit und später im Tonstudio wurde mir klar, dass Hektik mehr schadet als nutzt. Ausser Ton- machte ich auch Video-Aufnahmen und Schnitt. Ein Video hat sogar in der Kategorie 'Strategien' den zweiten Platz (von 160) gewonnen. Es ging um das Thema 'wie soll eure Stadt im Jahr 2030 aussehen'.

Darüber freue ich mich auch viele Jahre später immer wieder. Klar ist mir aber auch, dass es mir ohne professionelles und engagiertes Wirken der Künstlerinnen und Künstler nicht möglich gewesen wäre, ein professionelles Ergebnis abzuliefern.

Leute wollen ein Demo aufnehmen? Klar, tat ich gern. Was einigen vorher nicht klar war: ein guter Klang hängt nicht allein vom Tonmann ab, sondern immer auch von den Leuten, die Instrumente spielen oder singen. Selbst der beste Tonmann der Welt kann aus verstimmten Gitarren-Saiten keinen harmonischen Klang zaubern. Software kann sowas inzwischen... mir sind den Ton treffende Menschen lieber ;-)

Im Tonstudio kein, aber live manchmal ein Problem: das Lautstärke-Verhältnis auf der Bühne. Einige Musiker meinen, sich in den Vordergrund spielen zu müssen. Sowas schadet der Band und dem Publikum.

Eine Band kann nur funktionieren, wenn alle zusammenspielen. Damit meine ich auch Manager, Ton- und Lichtleute. Bei grösseren Veranstaltungen sind Menschen, die das Klo putzen ebenso wichtig wie Leute, die leckere Verpflegung zubereiten. Niemand ist der Wichtigste; alle sind wichtig. Es ist wie bei einem z.B. Fussball-Spiel; nur zusammen ist gewinnen möglich.

Obwohl ich ihn nie persönlich kennenlernen konnte, habe ich doch soo viel von ihm gelernt: Conny Plank. Er hatte unglaublich viel Einfühlungsvermögen. Die Wünsche, Bedürfnisse der Musikerinnen und Musiker mit dem vereinen, was die Tontechnik kann. In einer Dokumentation über Conny sah und hörte ich, dass damaliges Vorgehen nach starren Regeln die Kreativität einschränkt. Solche Grenzen hat Conny ignoriert und es kamen Lieder dabei heraus, die ohne Dinge wie aufeinander eingehen, probieren oder Knöpfe mal anders als dem Standard entsprechend (nicht) zu drücken oder zu drehen kaum möglich gewesen wären. Ausprobieren und es klappt? Gut. Klappt nicht? Weglassen oder anders probieren. Conny Plank starb, bevor ich die Arbeit in meinem Ton-Studio begann.

Für einige gute Freundinnen und Freunde werde ich weiterhin da sein, Aufnahmen machen oder mich um den Ton bei kleinen Live-Konzerten kümmern. Die Zeit mit Tourneen quer durch Deutschland und Auftritten diverser Bands vor bis zu 4000 Menschen war schön. Aber schon am Anfang meiner Tontechnik lernte ich, dass auch 40 Menschen ein guter Klang geboten werden muss.

Nur mit Rücksicht, besonders aber mit Zuhören gelingt Musik. Musik besteht aus Tönen, die per bewegter Luft übertragen wird. Nur so kann sie Ohren -das Gehör- erreichen. Im Gehör angekommen kann die Musik weiter zum Bauch fliessen und dort ein Gefühl erzeugen, das gefällt und gut tut ...

Wenn sowas in euren Ohren und Bäuchen ankommt, dann haben Musikerinnen, Musiker, Tonleute, das Reinigungs- sowie das Essen kochende Personal alles richtig gemacht.

Die Links auf meiner Seite funktionieren teilweise nicht mehr. Sie wurden immer mal wieder angepasst; nun nicht mehr. Im 'www' findet ihr aber wahrscheinlich noch Infos. Herzlichen Dank an ANDY, der vor 33 Jahren begann, sich um meine Internet-Seite zu kümmern; und das nun wieder tat :-D
Danke für eure Zeit und das entgegen gebrachte Vertrauen !

Thomas Lange